Spätestens mit Beginn der Pandemie haben neben Taschenrechner und digitalen Tafeln weitere digitale Medien wie Erklärvideos oder Tablets mit Apps Einzug in den Mathematikunterricht aller Schulstufen erhalten. Der Umgang mit digitalen Medien und die digitale Gestaltung fachlichen Lernens stellt somit eine wesentliche Querschnittaufgabe der Lehrkräftebildung dar. Die Arbeitsgruppe Fetzer widmet sich auf der Ebene der Forschung und der Lehre in verschiedenen Teilprojekten dem Themenkomplex Digitalisierung.
Sprache spielt eine entscheidende Rolle beim mathematischen Lernen. Von sprachsensiblem Mathematikunterricht profitieren alle Kinder – aber die sprachlich schwachen in besonderem Maße. Das betrifft in vielen Fällen Kinder mit Migrationshintergrund. Bislang in der Forschung weitgehend unbeachtet bleibt eine Perspektive auf Mehrsprachigkeit als Ressource und als besonderes Potenzial für mathematisches Lernen. Diesem Forschungsdesiderat widmen wir uns in der Arbeitsgruppe in verschiedenen Projekten.
Mathematiklernen ohne handelnden Umgang mit Dingen und Objekten ist kaum vorstellbar. Doch welche Rolle spielen Objekte in mathematischen Lehr- Lernprozessen? Im Hinblick auf die Entwicklung mathematikdidaktischer Lerntheorien nehme ich Objekte unter Rückgriff auf Latour (2005) soziologisch in den Blick und fasse sie als Akteure im unterrichtlichen Interaktionsgeschehen auf. Im Rahmen einer Soziologie der Objekte interessieren theoretische und methodologische Fragestellungen, die der mathematikdidaktischen Grundlagenforschung zuzurechnen sind. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der empirischen Rekonstruktion von Beteiligungsstrukturen und der Identifikation spezifischer Interaktionsmuster analoger bzw. digitaler Settings. So wird ein besseres Verständnis darüber möglich, inwiefern wir „Mit Objekten rechnen“ können.